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NorddeichNorddeich

Die Möwe Jonathan, NorderneyDie Möwe Jonathan, Norderney

HamburgHamburg

Berlin, OberbaumbrückeBerlin, Oberbaumbrücke

Begegnung im LuberonBegegnung im Luberon

Arc-et-Senans, JuraArc-et-Senans, Jura

Colorado, LuberonColorado, Luberon

Canal du MidiCanal du Midi

Paris Gare-du-NordParis Gare-du-Nord

GreetsielGreetsiel

_________________________________________________ Anfang

Dokumentation Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Radtour

Mit der Unterschrift bestätigt die Teilnehmerin, der Teilnehmer, absolut symptomfrei im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen, insbesondere COVID 19 zu sein. Außerdem stimmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu,  dass ihre persönlichen Daten zum Zwecke der Kontaktaufnahme im Zusammenhang mit einer möglichen COVID 19 Infektion genutzt und für 4 Wochen gespeichert werden dürfen.  Die Daten dürfen auf Anfrage ebenfalls an die zuständige Gesundheitsbehörde weitergegeben werden.

Radtour am 18.04.2021       /Tourleiter: Cornelius Berkmann

oder Datum                           / Gruppe

Vorname

 

 

Nachname

 

 

Straße, Hausnummer

 

 

PLZ

 

 

Wohnort

 

 

Telefon

 

 

Email

 

 

Unterschrift

 

 

Das Coronavirus ist immer noch vorhanden, die jetzigen Lockerungen sind nur möglich, weil wir durch das Einhalten der AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmasken tragen) die Möglichkeiten der Infektion mit dem Virus eingeschränkt haben.

Um alle bestmöglich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, gelten die Abstandsregelungen und Hygieneempfehlungen. Die Abstandsregelung von 1,50 m gilt nur für stehende Personen. Beim Radeln in einer Gruppe müssen wesentlich größere Abstände eingehalten werden, da die Aerosole der Atemluft hinter den Fahrrädern schweben und durch die Strömungsdynamik lange in der Luft bleiben. Der Abstand zu vorausfahrenden Fahrrädern sollte um 10 Meter betragen. Das Risiko einer möglichen Infektion wird deshalb nur durch das Tragen einer Mund-/Nasenmaske minimiert. Sie sollte deshalb während der Tour getragen werden. Mit einer Mund-/Nasenmaske schützt man weniger sich selbst, sondern die anderen, weil die Maske die eigene Tröpfchenwolke abbremst, sich zu verteilen. Ein nahezu wirksamer Schutz ist deshalb nur gegeben, wenn alle eine Maske tragen. Ohne Maske fährt man deshalb immer am Ende der Gruppe und überholt auch nicht.
Hinweis: Die OP-Masken aus Papierflies lassen die meiste Luft zum Atmen durch.

Außerdem ist die eigene Handdesinfektion mitzubringen.

___________________________________________________ Ende

Hinweis zu dieser Dokumentation zur Teilnahme an einer Radtour: Sie ist keine allgemeine Dokumentation des ADFC, sondern gilt für meine Radtouren (Cornelius Berkmann). Zugrunde liegen ihr Veröffentlichungen von Virologen, Epidemiologen, physikalischen Untersuchungen zum Strömungsverhalten. Die Ergebnisse beruhen dabei natürlich immer auf Annahmen. Als Tourenleiter bin ich nicht nur verantwortlich für meine eigene Gesundheit, sondern habe auch alles zu unterlassen, was diejenigen, die in meiner Gruppe radeln, gesundheitlich gefährdet. Dabei geht es auch darum, dass bei einer Infektion alle in häusliche Quarantäne müssen. Aus diesem Grund versuche ich nicht, auszuloten, wie hoch oder niedrig das Risiko von Verhaltensweisen ist, sondern gehe im Zweifel immer vom möglichen Risiko aus. Deshalb wirken meine Erklärungen vielleicht restriktiv, aber was an Risiko vermeidbar ist, sollte auch vermieden werden. So ist auch Radfahren in kleinen Gruppen möglich. 

Historie aus Cornelius-tours.ms 2010 und älter

Veröffentlicht am 10.03.2012

Cornelius-tours.ms gibt es nicht mehr. Hier in Textform die Inhalte von früher

Unter anderem EuroVelo 6, siehe weiter unten

2010 und älter:

======2010
Touren 2010


 

Es ist schon fast eine Tradition inzwischen, die kleine Spriztour mit der Schwarzwaldbahn an einem Samstagnachmittag im Advent zum Ritual des Fenster-Öffnens zu fahren. Nach Tomi Ungerer gestaltete im letzten Jaht Jan Peter Tripp den Kalender nach Motiven seines Vaters. Letztes Jahr war es Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Dieses Jahr werden es Motive aus dem "Kleinen Gespenst" sein. Das Fensteröffnungsritual ist jeden Abend um 18 Uhr, das Rahmenprogramm beginnt werktags um 17 Uhr, am Wochenende um 15 Uhr. Das Rathaus, in dessen Fenstern der Adventskalender ist, steht am Beginn des Weihnachtsmarktes. Besuchenswert ist auch das Museum Haus Löwenberg mit seinem (unter anderem) Knödelfresser und der Kugelbahn. Im Museumsshop wird man auf jeden Fall auch immer fündig, ich habe da schon Geschenke gefunden, die ich dann selber behalten habe.
Für diesen Ausflug braucht man, wenn man nicht noch etwas an der Kinzig radeln will, nicht unbedingt das Fahrrad. Der Bahnhof ist nur einen knappen Kilometer entfernt.
Termin: Die Adventszeit ist dieses Jahr kurz, am 2. Adventssamstag, den 4.12.2010 starten wir um 15 Uhr im HBF Gleis 7
Umsteigen in Offenburg vom Gleis 5 in die OSB Gleis 7
Das Ritual um das Türöffnen beginnt um 17 Uhr, davor kann man durch die Gassen von Gengenbach streifen, den Weihnachsmarkt entdecken und hinterher in Haus Löwenstein. Wenn wir in Karlsruhe die Bahn um 15:10 Uhr nehmen, sind wir um 16:15 Uhr dort. Da dies ein IRE ist, der erst in Hausach wieder hält, müssen wir in Offenburg umsteigen, wir kommen an auf Gleis 5 um 15:56, die OSB fährt um 16:04 auf Gleis 7 ab.
Bis jetzt sind wir schon bis zu 15 Mitreisende, eine sehr nette Gruppe. Baden-Württemberg-Tickets bringe ich in ausreichender Anzahl mit :-)
Das Wetter hat mitgespielt, wir haben niemanden verloren, alle hatten ihren Spass, und das Theaterstück zum Türöffnen war wieder ein Höhepunkt. Vielen Dank an alle, die dabei waren, es war ein Genuss. Und hier ein paar Bilder vom Adventskalender und von uns.
Wenn noch jemand schöne Bilder dieses Ausflugs hat und sie ins Fotoalbum stellen will, einfach mir zuschicken, ich mache es dann :-)


Jahresendfeier, Weihnachtsfeier
oder wie immer man es nennen will. Tatsache ist, dass jedes Jahr trotz aller Vorwarnungen wie Lebkuchen gleich nach den Sommerferien, Ereignisse wie Weihnachten, Jahreswechsel dennoch plötzlich und unerwartet wie aus heiterem Himmel über einen prasseln. Unvorbereitet steht man da, und schaut ungläubig aus der Wäsche, dass schon wieder ein Jahr sich aus dem Staub machen will. Und sich partout nicht davon abhalten lässt. Aber es ist ja auch schön, wenn draussen die Winterstürme den Schnee anhäufen, wenn sich das Fahrrad mühsam seinen Weg durch den Tiefschnee bahnt und die Kristalle im Mondlicht blitzen, sich zu gemütlicher Runde zusammen zu setzen und einfach nur quatschen, das Jahr nocheinmal im Rückblick zu geniessen. Noch ist es ja weit weg, aber ich werde mal wieder schauen, wann und wo ich ein schönes Lokal finde. Letztes Jahr im Prinz Max Palais war es eigentlich ganz schön.
Termin: Freitag abend, den 10.12.2010 18 Uhr im Prinz-Max-Palais
Inzwischen habe ich im Prinz-Max-Palais für Freitag Abend 10.12.2010 einen Tisch reserviert, es haben sich schon eine schöne sympatische Runde (fast 20) angemeldet. Wer sich noch nicht angemeldet hat, und kommen möchte, gebt mit bitte Bescheid, ob ich die Anzahl Plätze erweitern muss.

Hornberg Vogtsbauernhöfe Gengenbach am 1.11.2010

 


9 Uhr klingt verdammt früh, ich weiss. Aber seit dem Wochenende gilt leider wieder die Winterzeit, das heisst, es wird eine Stunde früher dunkel. Und 9 Uhr ist eigentlich ja noch 10 Uhr nach der bisherigen Zeitrechnung. Und die ist ja erst einen Tag her.
Also um 9 Uhr, oder ein paar Minuten früher treffen wir uns am besten oben auf dem Bahnsteig der Schwarzwaldbahn. 9:10 ist Abfahrt und um 10:25 kommen wir in Hornberg an. Der Stadt mit dem berühmten Hornberger Schiessen. 1564 war der Herzog von Wuerttemberg angesagt und die Hornberger wollten ihm einen grandiosen Empfang bereiten. Der Herzog verspätete sich, liess auf sich warten, steckte wahrscheinlich irgendwo im Stau. Doch da auf einmal eine riesige Staubwolke in der Ferne, die rasch näher kam. Jetzt wurde nicht gekleckert, sondern ein Böller nach dem anderen aus den Kanonen abgefeuert. Der Staub lichtete sich, eine Postkutsche, dann ein Lieferwagen und am Schluss noch eine Rinderherde. Aber kein Herzog weit und breit. Das wars und das Pulver war verschossen.
Wir kommen gemütlich mit der Schwarzwaldbahn in der Stadt der schwarzwälder Bollenhüte an, und haben unser Pulver noch lange nicht verschossen. Nach 8 km kommen die Vogtsbauernhöfe, da können wir uns schon wieder entspannen bei einem Rundgang. Weiter geht es durch's Kinzigtal bis Gengenbach. Durchs Stadtor in die Stadt, Zeit für ein Cafe oder ähnliches am historischen Marktplatz neben dem Rathaus. Hier können wir entscheiden, ob wir noch bis Offenburg weiter radeln, oder hier in den Zug steigen. Hier in den Zug zu steigen, hat den Vorteil, dass wir uns nicht ins Getümmel in Offenburg stürzen müssen. Allerdings nur, wenn wir die Bahnen zur geraden Stunde nehmen (14:51, 16:51, 18:51). Die Bahnen zur ungeraden Stunde halten hier nicht, wir müssen mit der OSB (15:45, 17:45) nach Offenburg (Ankunft :54 Gleis 7, dann durch die Unterführung auf Gleis 6, Abfahrt :02)

Bilder der Tour Hornberg - Vogtsbauernhöfe - Kinzigtal. 01.11.2010


 




Canal de la Bruche nach Molsheim
10.10.2010 Sonntag
10:07 KA HBF Gleis 7 Schwarzwaldbahn 10:50 an Appenweier. Ab hier geht es mit dem Rad Richtung Kehl. (Die nächste OSB würde auch erst um 12:10 fahren.) Zurück ab Appenweier 17:07 18:07 18:40 19:07 20:07 21:07 22:07 23:28 Ab Kehl, es ist die Abfahrtszeit in Kehl angegeben und die Ankunftszeit in Appenweier. In Klammern steht dann die Abfahrt der Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe. Ankunft in KA dann 41 Minuten später. 16:34-45 (17:07) / 17:34-45 (18:07) / 18:04-15 (18:40) / 19:34-45 (20:07) / 20:34-45 (21:07) / 22:04-15 (23:28)
Sicherheitswesten für Frankreich nicht vergessen !! Auch, wenn wir bei Tageslicht radeln, sicher ist sicher

Damit man unterwegs flexibel ist, empfehle ich, etwas Proviant mitzunehmen, dann können wir an schönen Plätzen nach Belieben Picknick machen. Wenn unterwegs eine schöne Einkehr zum kurzen Verweilen einlädt, braucht man aber dennoch nicht vorbei zu radeln. Aber wie gesagt, ein eigenes Picknick macht autarker.

 



Berlin ist immer eine Reise wert. Nachdem wir letztes Jahr den Mauerweg entlang geradelt sind, er ist insgesamt 160 km lang, jeden Tag eine Etappe so um die 50 km, und am späten Nachmittag wieder mit der S-Bahn zurück zu unserem Quartier, haben wir dieses Mal Berlin mehr architektonisch erkundet. Wobei man dem Mauerweg immer wieder begegnet, das deja vue liess einen schon fast zu Hause fühlen. Dazu trug natürlich auch unser Quartier im Hostel Sunflower in Friedrichshain bei, es macht einfach Spass dort und man ist zentral. Die liebevoll gemalten Motive aus dem "Kleinen Prinz" schmückten mein Zimmer. Hier geht es zum Fotoalbum:
Berlin September 2010


Der EuroVelo6 geht an Flüssen entlang von Nantes am Atlantik, an der Loire entlang, am Doubs (Jura), über Basel am Hochrhein entlang über Schaffhausen, Stein am Rhein zum Bodensee, dort zwischen Friedrichshafen, Lindau zur Donau und dann immer die Donau entlang zum Schwarzen Meer. Hier ein paar Fotos vom Abschnitt Mulhouse - Baume-les-Dames - Besancon - Dole am EuroVelo6 Doubs, einfach auf das Fotoalbum klicken, Kommentare stehen bei einzelnen Bildern:
EuroVelo6 Doubs



======2009
Touren 2009
Wie letztes Jahr entscheidet Lust und Wetter spontan, wann das Fahrrad ungeduldig klingelnd vor der Haustür eine Ausfahrt einfordert. Ideen habe ich einige, die ich bei wärmeren Wetter ausprobieren will. Aber ich musste mir ja auch Gedanken machen für den gedruckten ADFC-Fahrrad-Kalender. Hier darum vorab, damit ich sie nicht verpasse, die Touren, die ich mit einem Datum dort eingetragen habe:
SO 26.04.2009 Planetenweg Pamina . Jugendradtour
Die Sonne steht vor dem Rathaus in Durmersheim. Venus, Mars, Erde sind nicht weit. Aber dann geht es mit dem „Raumschiff“ Fahrrad immer weiter in die Umlaufbahn im Pamina-Universum.(Durmersheim – Würmersheim – Fähre – Elchesheim/Illingen – Bietigheim). Je nachdem, wie viele Planeten wir ansteuern, kommen bis zu 50 km zusammen.
SO 10.05.2009 Zwingenberg – Heidelberg . Radtour
Karlsruhe HBF 8:28 + 9:28 Gleis 8 S3 Mit dem Zug nach Heidelberg. Und dann den Neckar entlang, Burgen grüßen von der Bergstrasse und von Blütenduft verwöhnt radeln wir nach Zwingenberg. 50 km
SO 21.06.2009 Biosphärenpark, Baumwipfelpfad . Jugendradtour
Dahn – Wissembourg 60 km

SO 05.07.2009 Jugendradtour.
Germersheim Picknick in der Festung/ Besuch des Strassenmuseums mit Modellbahnanlage
SA 12.09.2009 Molsheim Canal de la Bruche. Radtour
An diesem Wochenende ist das jährliche Bugatti-Festival. Wir radeln ab Appenweier über Strasbourg, den Kanal entlang. Je nachdem, wo wir wieder den Zug nehmen, können wir bis 100 km radeln
SO 13.09.2009 Velo sans frontières . Jugendradtour
Radeln ohne Grenzen entlang der Lauter zwischen Lauterbourg und Dahn.
SA 19.12.2009 Adventskalender Gengenbach
Hier steht weniger das Radeln im Mittelpunkt. Jedes Jahr wird am Abend im grössten Adventskalender des Landes mit einer Zeremonie ein Fenster geöffnet. 2008 war Ungerer der Künstler. Das Rathaus und die Häuser um den Marktplatz geben die romantische Kulisse für den Adventsmarkt
Neckarradweg Tour 10.05.2009 Zwingenberg - Heidelberg
Nachdem es im letzten Herbst nach meiner Vortour dann doch sehr schnell in den Winter überging, wird aus dem Herbstgenuss von damals ein Frühlingsgenuss mit Baumblüte und kräftigem Grün. Im Herbst war es die Färbung. Die vielen Burgen prangen natürlich unabhängig von der Jahreszeit allenthalben und auch Kuriositäten warten darauf, entdeckt zu werden. Das beginnt schon in Zwingenberg. Über dem Ort thront die Burg vor der Wolfsschlucht, die Carl-Maria von Weber zu entsprechenden Szene im Freischütz angeregt hat. Die Burg wurde von den Edlen von Zwingenberg immer gut in Schuss gehalten. Da hierzu die Einnahmen aus der Landwirtschaft natürlich nicht ausreichten, nutzte man die Tatsache, dass die Berge den Neckar in die Zwinge nahmen und erhob Zölle. An der engen Stelle unterhalb des Bahnhofs bringt einen auch heute eine Fähre auf die andere Seite, wo der Neckarradweg ist. Zielgenau erwischte ich die 2 Stunden, an denen die Fähre verkehrte. Jeden Tag nur 2 Stunden und Sonntags überhaupt nicht. Als der Fährmann mich übersetzte unterhielt ich mich mit ihm über die merkwürdigen Zeiten, wo es reiner Zufall ist, dass Radler die Fähre erwischen und sich die Fähre umgekehrt mit so einem Fahrplan nie rentiert. Da seufzte er, er hätte es auch gerne anders. Aber der Gemeinderat will Kosten sparen, und so betreibt man sie nur, wenn die Gemeinderatsmitglieder auch was davon haben. Die meisten haben einen Garten auf der anderen Seite des Flusses und wenn man für jeden Tag einen eng umgrenzten Zeitrahmen für Gartenarbeit ansetzt, braucht man den Fährmann auch nur für die wenigen Stunden anheuern. Tja, der Ort heisst halt immer noch Zwingenburg. Wir sind Sonntags unterwegs, da hoffen wir jetzt ganz einfach, dass ob des schönen Wetters und der vielen Radler die gärtnernden Gemeinderatsmitglieder entdecken, dass es jenseits der Kürbisse, Dahlien, Beerensträuchern, ... noch eine Welt gibt mit Menschen, die auch ohne Gartenarbeit übersetzen wollen, einfach so zum Spass. Man radelt weitgehend auf eigenen Wegen oder auf Strässchen, die kaum befahren sind, man taucht auch mal ein in frühere Zeiten, wenn ein Bauer mit seinen zwei Pferden den Acker pflügt. Nur die Pferde schienen mir nicht gerade begeistert zu sein ob solch nostalgischem Ackerbau. Schwitzend blieben sie immer wieder in dem schweren Boden stehen und der Bauer hatte alle Mühe und dazu noch einen langen Holzstecken, um sie wieder ein paar Meter weiter zu treiben. Die beiden Ackergäule träumten bestimmt davon, dass es doch bestimmt schöner wäre, bei einem Reitturnier bejubelt zu werden, als durchgeschwitzt fotografiert zu werden, und dem Bauern wünschten sie bestimmt einen Traktor oder dass er sich selber vor den Pflug spannt. Auf jeden Fall für mich gab es ein schönes Fotomotiv, das mich an die Bilder des Malers Max Beckmann erinnerte, der solche Szenen drüben in Wörth gemalt hat. Der Neckar windet sich durch das Tal und bei Hirschhorn dann durch eine grosse Schleife, gespickt mit Burgen. Und dann auf einmal die Silhouette von Heidelberg, links das Schloss am Berg, geradeaus die Kirchtürme, das milde Herbstlicht taucht alles in ein Licht- und Dunstspiel, dass man anstelle des fotografierens am liebsten Pinsel und Leinwand hätte, um die Stimmung einzufangen.
Bemerkungen zur Anfahrt: Die reine Reisezeit mit dem Zug sind knapp anderthalb Stunden. Dass man dennoch über 2 Stunden unterwegs ist, liegt daran, dass man in Heidelberg fast eine dreiviertel Stunde Zeit zum Umsteigen hat. Das kann man drehen und wenden wie man will, man kann versuchen über Mannheim zu fahren, man kommt nicht unter diese 2 Stunden. Auch der Versuch, die Tour umzudrehen bringt nichts, auch von Zwingenberg nach Karlsruhe hat in in Heidelberg oder Mannheim soviel Aufenthalt, dass es bei diesen 2:08 Stunden bleibt. Von Heidelberg nach Karlsruhe sind es dann nur 44 Minuten. Wir müssen also einfach das Beste aus den 40 Minuten in Heidelberg machen :-) Zwingenberg – Heidelberg sind knapp 50 km, und wenn wir Lust haben, können wir dort noch auf den Philosphenweg hoch. Ist aber ganz schön anstrengend, auch wenn man es nicht so, wie ich machen sollte, dass man für den Aufstieg den Schlangenweg nimmt. Irgendwann muss man das Fahrrad nur noch Treppen hochtragen, doch als ich das merkte, war es auch schon zu spät, zum Umdrehen, der Point of No Return war schon überschritten. Oben angekommen, genoss ich neben der Aussicht das tolle Gefühl der bestandenen Herausforderung, die man allerdings nie angenommen hätte, hätte ich mich noch erinnert, wie lang der Schlangenweg ist. Für Herz und Lunge war es gut, nach der eher genussvoll weitgehend flachen Tour den Neckar entlang. Und mein Gruss und Mitgefühl ging an die beiden Ackerpferde, ich habe jetzt aus Solidarität mit ihnen mitgeschwitzt.



======2008



Touren 2008
Hier werden im Laufe des Jahres die Touren angegeben, die gerade anstehen. Wenn man den Radler anklickt, kommt man zur Sammlung, was alles geplant ist. Die letzte Mehrtagestour war eine Tour auf den Spuren der Römer an Saar und Mosel in den Pfingstferien. Über alles aktuelle wird hier informiert. Jugendradtouren 2008 hier klicken
und hier jetzt unsere nächsten Jugendtouren:
31.05.2008 Samstag 14:30 Weingartener Moor
27.07.2008 Sonntag 13:00 Maislabyrinth Leimersheim
14.09.2008 Sonntag Vélo sans frontières. Start 10 Uhr Marktplatz Mobilitätszentrale. Näheres Bild A98 in diesem Link


AUSBLICK für DEZEMBER
tja, man kann es drehen und wenden,
die Radelsaison scheint zu enden. Auch wenn ich selbst bei Wetter und Wind, mich auf mein Rad schwinge geschwind, so schmälerts doch den Tourgenuss, wenn Zeh und Finger frieren muss.


Vorgestern spät am Abend bin ich zwischen der Arbeit mal hingesaust. Und als ich mir die super leckere Karottensuppe bestellt habe, war ich auf einmal in das Kesselhaus in der Speicherstadt in Hamburg versetzt. Diese Suppe, das Wissen, dass der Ursprung dieses Lokals in Hamburg ist, ... so einfach geht es, mal eine kleine Reise zwischenrein zu schieben. Und die Sehnsucht nach neuen Touren zu nähren. Ich fand es gleich auch wieder sympatisch. Der philosphische Hintergrund des Syrers aus dem L'ile ist natuerlich nicht da, da müssen wir eben selber zu Philosphen werden :-)
noch sah ja alles ruhig aus, als ich so letztens durch die Fenster schauend an den Lokalen vorbeiradelte. Och, da braucht man nicht wirklich reservieren, dachte ich, schlage ich einfach mal paar Termine vor, und dann sehen wir mal, was sich tut. Es ist die Ruhe vor dem Sturm, merkte ich dann schon gestern abend. Dass man sich in diesen Wochen die Menschen, die das Jahr ueber auf die unterschiedlichsten Weisen Zeiten, Unternehmungen zusammen erlebten, nochmal zusammensetzen wollen, ist kein Konjunktiv, "man könnte", "es wäre schön ..." . Sie tun es. Alle Jahre wieder. Und man muss konkret werden, wenn man sich auch ein gemütliches Eck ergattern will. Denn das Wörtchen "man" und der Konjunktiv sind Verbündete für Verabredung für einem Zeitraum von nie und nicht mehr in diesem Leben. Und vielen Dank, ihr habt auch schon frühzeitig begonnen, auf meine email zu reagieren. Und auch schon zuzusagen. :-)) Ich habe eben mit dem Betreiber des neuen Gold-KA in der Oststadt gesprochen. Hier mal ein Blick auf die Lokalitaet: Jahresfeier am 05.12.2008 19:00 im Gold-KA in der Oststadt Man kann hier essen, man kann auch nur trinken. Es ist ein grosser Raum, aber durch den neuen Raumteiler "Bar", gliedert er sich in mehrere Bereiche. Da ich nicht weiss, ob jeder was essen will, die Palette reicht von Suppen bis kleinen Gerichten, ich werde heute abend mal testen gehen, ich will euch ja nicht total ins Unbekannte radeln lassen, habe ich jetzt im Barbereich reservieren lassen. Er wird auf der kleinen Buehne hinten im Eck, wo jetzt einige Stehtische stehen, einen Tisch hinstellen, dass wir gemuetlich zusammensitzen koennen. Es hat gerade noch gereicht, anfangs war es leer, sagte er mir, aber jetzt wird er auf einmal ueberrannt mit Anfragen. Ich habe 19 Uhr angegeben. Wenn bis 19:30 niemand kommt, vergibt er die Tische wieder, wenn er Platz braucht. Aber ich denke doch, das wird er nicht brauchen. Das Lokal ist an der gleichen Stelle wie frueher das L'ile in der Oststadt Es ist die Kreuzung Ludwig-Wilhelm-Str. / Rudolfstr. Die Ludwig-Wilhelm-Str. ist die Verlängerung der vielleicht bekannteren Gerwig-Strasse in Richtung Bernhardskirche. Stadtmobil ist auf der anderen Strassenseite. viele Gruesse bis Freitag mit hoffentlich vielen von euch Cornelius :-)
Auf dem Kaltenbronn hat es geschneit, aber zum Langlaufen ist es bis jetzt noch zu wenig. Ich schaue über die Webcam aber regelmässig nach.
Die Weihnachstmärkte sind aufgebaut. Gengenbach ist durch die künstlerische Gestaltung und das Ambiente dieses Ortes für mich am reizvollsten, weil er damit auch etwas anders ist.

Ich bin zwar Optimist, aber dass wir ungeschoren mit Frühlingstemperaturen ueber den Winter kommen, unsere Lage in der schwülen Rheinebene hin, den Klimawandel her, also dass wir so mild wie bisher nahtlos in den Fruehling kommen, das halte selbst ich fuer nicht unbedingt so ganz wahrscheinlich. Plötzlich und unerwartet ueberrascht uns irgendwann in den nächsten Wochen Weihnachten. Es gibt einen Grund zur Freude, die Tage werden wieder länger. Aber bis dahin werden sie leider immer kürzer. Auch wenn ich selbst nicht unbedingt der Weihnachtsmensch bin, auch wenn ich nicht unbedingt Weihnachtsmärkte ansteuere, ... aber wenn sie eh schon da sind, wenn einem ungemütlich ist, dann fahre ich auch nicht weiträumig aussenrum. Das Quartier vor dem Münster von Strasbourg, le capitale de noel, bietet das perfekte Ambiente für den 450 Jahre alten Christkindelsmärik, er kommt mir auch nicht so mit Buden vollgestellt vor wie die grossstädischen Weihnachtsmärkte allhier überall. Es muss nicht unbedingt der Schnee unter den Rädern knirschen, wenn wir von Offenburg nach Strasbourg radeln, es müssen nicht unbedingt Eiszapfen in der tiefstehenden Sonne glitzern, um dann den Weihnachtsmarkt zu geniessen und sich wieder aufzuwärmen.
Auch die andere Richtung an der Kinzig entlang nach Gengenbach ist ein Ziel. Das Rathaus ist ein Adventskalender und der historische Stadtkern gibt die passende Kulisse fuer den Adventsmarkt. Für mich ist er fast ein Muss als Liebhaber der Bilder von Tomi Ungerer. Denn er hat dieses Jahr den weltgrössten Adventskalender gestaltet mit 24 Bildern aus seinem legendären Liederbuch. Und jeden Abend um 18 Uhr wird in einem inzwischen traditionellen Ritual seit 12 Jahren ein Fenster geoeffnet. Schräg gegenüber ist das Museum Haus Löwenberg mit seinen zum Staunen anregenden Maschinen. Und da Ungerer schon den Adventskalender gestaltet hat, ist zusätzlich im Museum eine Sammlung von ihm, Bilder, Zeichnungen und auch Blechspielzeug. Der Museumspass gilt auch hier.
Auf einmal kommt mir der Winter gar nicht mehr so schlimm vor. Und das Knirschen von frisch gefallenem Schnee unter den Reifen ist ein schoenes Geräusch, die Schneeflocken tanzen vor dem Scheinwerfer und so kalt ist es dann auch nicht, ein Ziel vor Augen. Und wenn der Schnee dann massig fällt, dann werfe ich einen Blick auf die Webcam vom Kaltenbronn, und dann schnell die Langlaufskier gepackt, Wintersportfeeling an der Haltestelle der S41 am Marktplatz und dann hinauf auf den Kaltenbronn.




Von Schöna sind es 55 km nach Dresden zurück mit den Highlights Alte Bastei, Felsenburg, Blaues Wunder, Wasserschloss Pillnitz mit seinem prächtigen symetrischen Park und Gärten, mit Eis, Kaffee und vielleicht sächsischen Spezialitäten ein idealer Ort für die Rast, und immer wieder vorbei an den Schlössern der Weingütern oben auf den Hängen. Auf der Elbe ziehen die Raddampfer ihre Bahn, tuten immer wieder mal kräftig aus ihren langen Schornsteinen und klappen dieselben vor den Brücken um, um nicht hängen zu bleiben. Man radelt an der Elbe entlang, mal rechts, mal links, setzt auch mal mit einer der vielen Fähren über und hat dann bei der langen Zieleinfahrt ueber die grosse Elbwiese das ganze prachtvoller Panorama von Dresden vor Augen. Wenn die 55 km zu lang sind, kann man auch auf halber Strecke im Kurort Rathen aussteigen. Hier ist der Aufstieg zur Alten Bastei und zur Felsenburg (zu Fuss). Und ab hier beginnen die "Attraktionen", die ich gerade aufgezählt habe. Wobei das Stueck Schoena - Kurort Rathen für mich auch einen besonderen Reiz hat. Man steigt an einem gottverlassenen kleinen Bahnhof aus, dahinter geht die Bahn und der Elberadweg weiter nach Prag. Man radelt durch die Unterführung, steht am Schiffsanleger, wo die Fähre rüber nach Tschechien fährt, ein kleines Dorf, malerisch die Kulisse mit den Bergen und den Häusern im tschechischen Stil, überall Markt. Unser Radweg geht auf der deutschen Seite durch verschlafene Landschaft, durch Wiesen, an Gärten vorbei, kleine Siedlungen, der Morgennebel verschleiert noch die Sicht auf die Berge auf der anderen Elbseite. Man nähert sich immer mehr den Formationen des Elbsandsteins und dann auf einmal hoch oben, in 196 m Höhe die Brücke zwischen den Felszacken der alten Bastei. Kurort Rathen. **** Die Karl-May-Festspiele sind zwar schon vor den Pfingstferien (Christi Himmelfahrt) aber die Villen Shatterhand und Bärenfett sind immer offen. Aber das ist ja auch nur ein ganz kleiner Teil dessen, was man alles erleben kann. Denn dort ist man eigentlich auf dem Weg zur Moritzburg und nicht weit davon grüsst ein Leuchtturm von Bosporus und Dardanellen. Aber jetzt mal von vorne:Wir fahren am Abend mit dem Nachtzug vom HBF Karlsruhe und kommen dann am nächsten Morgen um kurz vor 9 h in Dresden an. Zunächst radeln wir zur Jugendherberge, um überflüssiges Gepäck abzuladen. Dann fahren wir mit dem Regionalzug zur tschechischen Grenze in Schöna.
Entlang der Elbe radeln wir durch die Sächsische Schweiz Richtung Dresden zurück. Bis wir in schwindeleregender Höhe von 193 m eine Steinbrücke sehen, die eine Schlucht überspannt. Es ist die alte Bastei. Die Fahrräder lassen wir unten stehen. Über Treppen und Weg geht es nach oben. Und die Ausblicke über die Landschaft werden immer atemberaubender. Zur Sensation wird die Aussicht aber erst durch die schmale über den Abgrund vorgeschobene Felskanzel. Von hieraus kann man auch die Fähigkeiten der Bergsteiger begutachten, die die Felsen des Basteigebiets wegen ihrer unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade sehr schätzen. Hier oben sind wir dann auch in der Felsenburg, wo man sich im Mittelalter in den natürlichen Mauern und Felsen gut verschanzen konnte. Angreifern wurden mit Katapulten Steine entgegengeschleudert. Und wenn die Belagerer es doch bis auf die damals hölzerne Zugbrücke geschafft haben, dann wurde diese zerschlagen und alle Feinde stürzten in die Tiefe, die Schlucht wird deshalb Mardertelle genannt.
Nachdem wir uns unten wieder gestärkt haben, radeln wir weiter, wechseln auch mal mit der Fähre das Ufer, um das Wasserschloss Pillnitz zu besuchen mit seinem wundervollen Garten. Und ein Eis hat man sich jetzt auch verdient.Weiter geht es jetzt die Elbe entlang an Weingütern vorbei, hier ist das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands, unter dem Blauen Wunder hindurch immer näher auf Dresden zu. Die Raddampfer sind dabei unsere Begleiter, wenn eine Brücke kommt, müssen sie erst mal ihre langen Schornsteine umklappen. Und dann sehen wir auch schon Dresden vor uns. Und wir haben Lust in der Märchenkuppel 1001 Nacht im Yenizde den Tag ausklingen zu lassen.
Die wiederaufgebaute Frauenkirche, da muss man auf jeden Fall hin, sie ist auch nicht zu übersehen. Und von oben von der Kuppel hat man den besten Blick über das historische Dresden, dass immer mehr fertig wird, die Elbe, die Raddampfer, die hier in Scharen starten. Doch dann geht es weiter nach Radebeul, Villa Shatterhand, Villa Bärenfett, der Henrystutzen, das Indianermuseum, es gibt eine Menge zu entdecken. Und hier ist auch der Bahnhof der Dampfeisenbahn.
Wir können uns entscheiden, mit dem Rad durch Wald und Flur, an Seen vorbei zur Moritzburg zu radeln und unterwegs dem Dampfzug zuzuwinken oder wer will, lädt sein Fahrrad in den Gepäckwagen und lässt den Zug schnaufen und sich hochfahren.
Obwohl Moritzburg in den Bergen liegt, hat es einen Hafen, eine Mole, einen Leuchtturm. Und die Wege zwischen den „Meeresarmen“ weisen zu den Dardanellen, zum Bosporus. August der Starke hat noch in dem Wasserschloss Moritzburg seine Porzellansammlung gepflegt, Meissen ist ja nicht weit weg. Aber sein Enkel hatte dafür weniger Sinn, baute auch das 2. Stockwerk nicht mehr aus. Viel interessanter war, was in der fernen Welt passierte, die Schlacht am Bosporus. Und da es doch umständlich und kostspielig war, selber an den Ort des Geschehens zu reisen, so baute man hier alles nach. Und wenn er die anderen Fürsten einlud, so konnten sie beliebig alles nachspielen. An der Mole machte früher auch ein Kriegsschiff fest, was aber immer wieder mehr oder weniger zerstört wurde.
Dresden ist immer eine Attraktion, mit der Frauenkirche mit den Glocken aus Karlsruhe (eine davon, die es nicht in den Turm geschafft hat, schlägt alle Stunden am anderen Elbufer im Ballhaus Watzke, einem Vogelbräu-Ableger), dem Fürstenzug, Brühlsche Terassen, Blaues Wunder, Semper-Oper, Zwinger, ... Dresden ist immer eine Reise wert. Und die Porzelan- und Weinstadt Meissen wartet ebenfalls, besucht zu werden. Überhaupt Wein, hier ist das nördlichste Weinbaugebiet Deutschlands. Und an Weinbergen und Schlössern darin, kommen wir ebenfalls vorbei.



200 km Radwege und 70 km Busspuren für Radler, Paris macht einfach Spass. Auch wenn durch eine Panne der DB der Fahrradtransport für die Anfahrt zu einem Abenteuer ausartete. Aber als wir den Gare de l'Est verliessen, auf unseren eigenen Rädern starteten, die Tour in einem Café gemütlich beginnen liessen, da war die Welt wieder in Ordnung. Dann weiter vorbei am Rathaus, Notre Dame, auf dem fête du pain davor deckten wir uns mit leckerem Käse und knusprig warmen Baguettes ein. Und im Jardin du Luxembourg wurde dann so richtig Picknick gemacht. Leben und Radeln wie Gott in Frankreich. Paris klingt in meiner Wohnung, es ist zwar nur die CD der Accordeonspielerin vom Montmartre neben dem Eingang der Sacre Coeur, doch die Mondsichel vor meinem Fenster ist die gleiche, die letzte Nacht durch die gläserne Pyramide des Louve geschienen hat in der langen nuit des musées. Es ist bestimmt schon 20 Jahre, seit ich das letzte Mal in Paris war, aber déja vue's immer wieder. Die Kleinkuenstler, die vor dem Centre Pompidou um die Aufmerksamkeit des Publikums wetteiferten. Oben zog lautstark eine Demo vorbei, die in einem Land, dem die vegetarische Kueche nicht gerade vertraut ist, gerade diese propagierte. Derweil unten gerade ein "professioneller" Künstler, wie er immer wieder zur Beruhigung der Eltern erwähnte, drei Kinder in einen grossen Karton gepresst hat, und nun kreuz und quer diesen noch dazu mit Paketband zugeklebten Karton mit überdimensionalen gespitzten Bleistiften durchbohrte. Dann der Jugendstil überall, die verspielten Metroeingaenge von Hector Guimard wie rankende Pflanzen mit rötlich leuchtenden Blüten, im gleichen Stil seine Möbel im Museé d'Orsay. Unsere Radtour durch die Wälder, über Berge, an Seen vorbei nach Versailles. Picknick am Canal. Glace de Cassis. Auf dem Rückweg oben auf einem Berg, der Blick hinunter auf Paris, den Tour Eifel. Unten durch den Bois de Boulogne. Am Campingplatz vorbei, auf dem ich bei meinem ersten Parisbesuch übernachtete. Und Paris ist noch liebenswerter geworden. Dazu trägt stark die Fahrradfreundlichkeit bei, man wird respektiert. Selbst auf unserem Trip die Champs-Elyseés hinauf zum Arc-de-Triomphe, aussenrum den riesigen Kreis, zwischen den ein- und ausfahrenden Autos durch (es ist wie Boxauto-Fahren sagte Christa lachend), und wieder runter zum Place de Concorde mit dem Obelisken und wieder hinein in den sicheren Hafen der Tullerieen. Und das alles ohne die Fahrrad oder Busspuren, dafür aber mit Kopfsteinpflaster. ... Es fiel mir sehr schwer, wieder nach Hause zu fahren.


Ab dem 10.06.07 lässt sich Paris bequem mit dem TGV erreichen. Mit Fahrradmitnahme auf 4 Fahrradplätzen im Triebwagen 1. Und das innere, einfach ein Genuss schon für die Augen. Zusätzlich zum Gefühl, dass Richtige für die Umwelt zu tun, kann man sich nämlich außerdem in ausgewähltem Design zurücklehnen. Haute-Couture-Schneider Christian Lacroix beglückt die Zweite Klasse mit Sitzbezügen in hellem Violett und Zinnoberrot, Erste Klasse-Passagiere strecken sich auf gedämpftem Grau. Und wenn man sich Schachfiguren einsteckt, kann man auf einigen Spieltischen sich die eh kurze Zeit noch weiter verkürzen. Einen Apperitif oder eine kleine Mahlzeit nimmt man im modernisierten und edel gestylten Restaurantwaggon - man fühlt sich hier eher wie in einem Raumschiff.

Malewitsch Tour 02.11.2008 zur Kunsthalle Baden-Baden
100 Jahre Kunsthalle Baden-Baden: Von der Fläche zum Raum, Malewitsch und die frühe Moderne
Nachdem heute in der Ausstellung etwas Verwirrung herrschte über das, was zu sehen war, wobei es für mich gar nicht so ungegenständlich erschien, hier noch ein kleiner Exkurs in meinen eigenen Worten, wobei ich natürlich das Internet kräftig zu Rate gezogen habe: Malewitsch Suprematismus Als ich jetzt zuhause angekommen war, ging es mir wieder und wieder durch den Kopf, wie erkläre ich es, was wir heute in der Kunsthalle gesehen haben, und warum es für mich so schön war, dass ich fand, dass es eine Radtour wert ist. Ich habe mich noch mal im Internet eingelesen, aber da ist es auch so, am Anfang kann man die Ausführen noch nachvollziehen, ich zumindest, aber je tiefer die Artikel einsteigen, desto mehr geht die Nachvollziehbarkeit verloren. Deswegen will ich versuchen, das, was ich als Essenz empfinde, mal rauszufiltern. Und was hat der "arme Poet" von Spitzweg damit zu tun ? Natürlich nicht wirklich. Oder doch ? Am Anfang jetzt aber erst mal die trockene Wissenschaft bis sie beginnt die Fantasie zu beflügeln, der Poet um die Ecke schaut, ... einfach mal weiterlesen. Viel Spass :-)) Der Suprematismus entstand Anfang des 20. Jahrhunderts parallel zu den historischen Umwälzungen Russlands von 1905 – 1920. Russische Künstler suchten nach Wegen, ihrem Blick der Welt einen neuen Ausdruck zu geben. Es entstanden unterschiedliche Kunstrichtungen, die aber alle die Richtungen des westlichen Europas aufgriffen und weiterentwickelten. In Russland wurde aber schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Diskussion geführt, ob sich die russische Kunst an der westeuropäschen orientieren soll, oder ob es eine eigene Bildsprache entwickeln soll, die in der russischen Tradition verwurzelt ist. Sinnbild der russischen Tradition ist die Ikone. Und genauso, wie die russischen Bauern ihre Ikonen in die östliche Ecke hängten, hängte auch Malewitsch seine Schwarzes Quadrat in die östliche Ecke der Ausstellung 0,10 in Petrograd. Malewitsch suchte nach einem alternativen Begriff für das Kunstideal. In der Gegenständlichen Malerei, werden Gegenstände dargestellt, die der Betrachter als solche begreift, wie er sie auf dem Bild sieht. Damit ist diese Gegenstand aber klassifiziert, er kann nicht mehr aus sich heraus schön sein, er ist festgelegt. Er suchte nach einem Kunstideal, das nicht vergegenständlicht (und damit begrenzt), sondern das dem Begriff „Gott“ in der Religion, dem Prinzip der „gegenständlich-technischen Vollkommenheit“ in der Wissenschaft oder der „Schönheit“ in der akademischen Kunst entsprach. Diese Ideale erzeugen Ziele und Methoden. Diese zu erreichen, setzt im Menschen die Auseinandersetzung mit seiner Umwelt in Gang. Doch aufgrund der unvereinbaren Unterschiedlichkeit der drei Richtungen Religion, Kunst und Wissenschaft beginnt der Mensch seine Umwelt auch unterschiedlich zu begreifen, das heißt, je nach der eingeschlagenen Richtung zu klassifizieren, zu vergegenständlichen. Da aber derselbe Gegenstand von den drei Sichtweisen auf drei verschiedene Weisen beschrieben werden kann, sei nach Malewitsch bewiesen, dass dieser Gegenstand eine eigene, vom Menschen unabhängige Seinsgrundlage besitze, deren Wesen vom Menschen bisher noch nicht vollständig erfasst wurde. Das höchste Prinzip, das Malewitsch formulierte, ist deshalb das, was alle drei Erkenntnisrichtungen gemeinsam haben. Jedes ihrer Ideale ist absolut gesehen ungegenständlich, so dass deren gemeinsamer Nenner, die Gegenstandslosigkeit, für Malewitsch das Höchste ist – Suprematismus. Den Begriff leitete er von dem lateinischen Wort suprematia (Überlegenheit, Herrschaft oder Oberhoheit) ab. Mit seinem Schwarzen Quadrat auf weissem Grund, leitet er die „Initialzündung“ dieser Kunstrichtung ein. Das „Schwarze Quadrat“ von Malewitsch war für ihn der Endpunkt eines konsequenten Denkprozesses, auf dem jedoch eine neue konstruktive Aufbauarbeit zu folgen habe. Das Bauhaus zum Beispiel griff diese Entwicklung auf mit seinem auf geometrischen Grundformen aufbauenden Prinzip. Einer Verdichtung aus das wesentliche. Malewitsch selbst verstand das Schwarze Quadrat unter anderem als maximale Verdichtung der Farbmasse; es war für ihn das Symbol für „geometrische Ökonomie“. Er selbst schrieb in seinem 1927 veröffentlichten Bauhausbuch „Die gegenstandlose Welt“: Unter Suprematismus verstehe ich die Suprematie der reinen Empfindung in der bildenden Kunst. [..] Als ich im Jahre 1913 in meinem verzweifelten Bestreben, die Kunst von dem Ballast des Gegenständlichen zu befreien, zu der Form des Quadrats flüchtete und ein Bild, das nichts als ein schwarzes Quadrat auf weißem Felde darstellte, ausstellte, seufzte die Kritik und mit ihr die Gesellschaft: Alles, was wir geliebt haben, ist verloren gegangen: Wir sind in einer Wüste ... Vor uns steht ein schwarzes Quadrat auf weißem Grund! [..] Das schwarze Quadrat auf dem weißen Feld war die erste Ausdrucksform der gegenstandslosen Empfindung: das Quadrat = die Empfindung, das weiße Feld = das Nichts außerhalb dieser Empfindung. Das ist der wissenschaftliche Hintergrund, es ist eine Philosophie, dies wiederum anregte, die Philosophie weiter zu entwickeln, im Museum in das ausgelegte Buch zu schreiben oder auch mit wildfremden Leuten sich immer wieder vor einer Installation, einem Bild oder sonst wo zu treffen und aus zwei Empfindungen eine neue Interpretation zu finden. Das trifft eigentlich genau den Kern, weil das nur möglich ist, wenn man das Kunstwerk von seiner Gegenständlichkeit befreit, weil diese ja, das Kunstwerk festlegt. Das Ziel ist ja nicht, andere Kunstrichtungen zu ersetzen, sondern es ist eine Kunstrichtung. Eine, die ich sehr ästhetisch finde, weil alles ursprüngliche ästhetisch ist. Gleichwohl macht es mir auch Spass, gegenständliche Bilder anzuschauen, weil hier zwar die Fantasie nicht dem Bild eine andere Sichtweise geben kann, Gegenstand ist nun mal ein Gegenstand, und der „Arme Poet“ von Spitzweg liegt, ein Beispiel was mir gerade einfällt, und rein gar nichts mit Malewitsch zu tun hat, in seinem Bett unter einem Regenschirm, weil es durch das Dach regnet, das Bild kann man betrachten wie man will, die Szene ist so und nicht anders, die Fantasie kann hier was ganz anderes, sie kann ein Geschichte erzählen, von einem Dichter, der so ausgefeilte und hochgeistige Stücke schreiben konnte, dass ihn Kritiker in Dichterolymp hoben, das Leservolk aber hoffnungslos überfordert war, sodass es letztendlich bei den vielleicht 100 Büchern blieb, die die Kritiker kauften. Damit hätte es allenfalls für eine Bleibe unter einer Brücke gereicht. Doch warum sehen wir ihn doch in einem Zimmer liegen und dichten ? Weil es auch Dichter gibt, denen die Meinungen der Kritiker weniger wert ist als die der geneigten Leserschaft, und die Romane schreiben, die die Welt will. Das heisst nicht, dass diese Dichter schlecht sind, schliesslich hat ein solcher Dichter, den armen Poeten von der Strasse geholt, auf dass er sich damit schmücken kann, welch nobelpreisverdächtigen Poeten er beherbergt und der arme Poet auch sein bescheidenes Auskommen hat. Die Geschichte kann auch eine ganz andere sein. Vielleicht möchte er einen ganz authentischen Roman schreiben über das Leben eines armen Schluckers, und hat nach einer solchen Bleibe per Annonce gezielt gesucht, nachdem er das letzte Kapitel in der örtlichen Arrestzelle geschrieben hat, um auch dieses Millieu einzufangen. Vielleicht ist es aber auch sein erster Roman und er tut sich noch schwer und braucht länger dafür, als seine Vermieterin ihm an Miete stunden will, aber es doch nicht übers Herz bringt, ihn ganz raus zu schmeissen, ... Viele Interpretationen sind möglich. Aber jede Betrachtung hat immer irgendwie mit Dichtern zu tun. Nicht unbedingt, weil das Bild so heisst, sondern weil der Blick auf diesen gegenständlichen arm aussehenden Poeten fällt, und da fällt einem halt auch nur eine solche Geschichte ein. Hätte Spitzweg stattdessen nur ein schwarzes Quadrat gemalt, könnte man noch unendlich viel weitere Geschichten erzählen. Geschichten, in denen nicht fast zwanghaft ein Dichter vorkommt, zum Beispiel könnte Einstein vorkommen, Geschichten von schwarzen Löchern werden genauso spontan von dieses Bild aufgesogen, tiefwissenschaftliche Abhandlungen, die, wenn sie interessant geschrieben werden, vielleicht sogar begeistert gelesen werden. Und immer wieder schaut man das schwarze Viereck an, nickt verständig, "ja wenn man es so betrachtet, eigentlich sehr einleuchtend, hätte ich eigentlich selber drauf kommen können", ... Oder auch Geschichten von rabenschwarzer Nacht und weissen Frauen, Irrlichtern, ... und da man nichts weiter sieht, könnte man solche Geschichten ganz gruselig ausmalen. Man könnte in die Geschichte auch eine Sonnenfinsternis einbauen. Auch in dem Märchen von Schneewitchen heisst es, „ihre Haut war weiss wie Schnee und ihr Haar schwarz wie Ebenholz“, Assoziationen, die dieses Bild weckt ... Und die es nicht wecken würde, wäre etwas gegenständliches dargestellt. Weil ein armer Poet in seinem Bett unter dem Regenschirm, ... warum sollte ich dabei an Einstein oder die unendlichen Weiten des Universums denken. Auch Schneewitchen fällt einem da so spontan nicht unbedingt ein. Oder wenn ich im Louvre vor der Mona Lisa stehe, verweilt, sofern ich mich in der Menschtraube nach vorne gearbeitet habe, mein Blick auf diesem berühmten Gesicht. Ich versuche vielleicht rauszukriegen, warum sie so traurig und glücklich zugeleich schaut. Jedes Detail des Bildes ist gegenständlich und nimmt mich mehr oder weniger gefangen. Aber nie käme ich nach einem Besuch dieses Bildes auf die Idee, über den armen Poeten nachzudenken. Oder ein anderes Bild. Oder einen anderen Gegenstand. Mein Geist ist gefangen, irgendwie reduziert auf das, was ich im Louvre gesehen habe. Ganz anders nach dem Quadrat von Malewitsch. Im Hintergrund sehe ich dieses Quadrat, sehe ich die anderen Formen, sie sind keine gegenständlichen, sie sind keine abstrakten Darstellungen, sie sind einfach das was man sieht, und der Geist ist frei, alles andere mit aufzunehmen. Es gibt dem armen Poeten eine Chance. Die er ohne den Suprematismus eines Malewitsch, auf jeden Fall jetzt im Moment, nicht gehabt hätte. Und dann würde ich auch nicht seitenlange emails schreiben Und auf einmal wird Suprematismus begreifbar, dieses Kunst-Ideal in Öl auf weisser Leinwand ..., vielleicht, ich hoffe doch sehr, ... so, und jetzt der offizielle Text
Von der Fläche zum Raum, Malewitsch und die frühe Moderne
, das ist die Ausstellung der Kunsthalle zu deren 100-jaehrigem Jubilaeum. Das habe ich letzten Samstag noch im Schnelldurchgang im Anschluss an die Plastiken der Maler im Burda-Museum angeschaut. Die Schachfiguren und das Arbeiterschach-Zimmer haben da meine Neugierde erregt. Und gerade die Porzellanschachfiguren laden zum Verweilen ein. Die weissen Figuren repräsentieren die Zarenherrschaft, die Bäuerinnen geknechtet mit einer Kette um den Leib zum Beispiel, dir roten (nicht schwarz) Figuren repräsentieren die Neue Zeit, die Bäuerinnen hier anmutig mit Ähren und einer Sichel und anstelle des Königs zum Beispiel ein Vorarbeiter im Schurz mit dem Hammer. Oder interessant eine Rauminstallation. Drinnen wird man mit den verschiedensten Eindrücken konfrontiert, die "fromme Helene" von Wilhelm Busch fiel mir immer wieder ins Auge, als mein Blick durch den kleinen, verschachtelten Raum schweifte, schliesslich musste ich ja noch meine spontanen Eindrücke im Buch vor dem Ausgang dokumentieren. Interessant war es da, die Kommentare der anderen Besucher zu lesen. Sie reichten von "ein normal Sterblicher kommt für sowas in die Psychiatrie, ..." über eine gewisse Ratlosigkeit bis zu Interpretationen. Für mich war es eine Kompression, ein Kaleidoskop der Facetten des Lebens, Erinnerungen, Verwirrungen, Neugierde. Das sind meine ersten Eindrücke und jetzt noch ein paar Hintergrundinformationen zur Ausstellung Von der Fläche zum Raum Malewitsch und die frühe Moderne Sein Ölgemälde „Schwarzes Quadrat auf weißem Grund“ zählt zu den Klassikern der Modernen Malerei. Kasimir Malewitsch (1878-1935) ist Namensgeber für die umfangreiche Landesausstellung über die russische Avantgarde zum 100-jährigen Bestehen der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Im 19. Jahrhundert galt Baden-Baden als Sommerhauptstadt Europas. Auch Russen zog es in die Kurstadt, darunter Fürsten, Künstler und Dichter wie Dostojewski, Tolstoi und Turgenjew hielten sich gerne für kürzere oder längere Zeit in Baden-Baden auf. Sie promenierten durch die Lichtentaler Allee, gastierten im edlen Brenners Parkhotel und trafen sich zum Spiel im schicken Spielkasino. 1908 begannen die Bauarbeiten für eine weitere Attraktion: in der Lichtentaler Allee entstand der klassizistische Bau der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Ab April 1909 wurde sie zum Schaufenster für klassische, moderne und zeitgenössische Kunst. Oft standen russische Klassiker im Mittelpunkt der Ausstellungen. Heute, einhundert Jahre später, knüpft Direktorin Karola Kraus an die russische Tradition Baden-Badens an. Die Staatliche Kunsthalle feiert ihr Jubiläum mit einer umfangreichen Ausstellung über die russische Avantgarde. Zu sehen sind über vierzig Gemälde, zahlreiche Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen und Keramiken von Künstlern wie Wassily Kandinsky, El Lissitzky, Alexander Rodtschenko und natürlich Kasimir Malewitsch. Kasimir Malewitsch (Kiew 1879 -1935 Leningrad) zählt als Wegbereiter der Abstraktion und Begründer des “Suprematismus“ (der Kunst der reinen Form) zu den Schlüsselfiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts. Seine ersten suprematistischen Werke wie das Schwarze Quadrat (1913/15) waren wegweisend für die künstlerischen wie auch intellektuellen Kreise seiner Zeit. Malewitschs Gemälde machten schließlich “den Weg in die Unendlichkeit frei“ (El Lissitzky): Scheinbar schwebende, sich überlagernde geometrische Elemente und die tiefenräumliche Wirkung der Farbe prägen die Werke Malewitschs, deren Faszinationskraft sich kaum einer seiner Zeitgenossen (eingeschlossen seine künstlerischen Widersacher) entziehen konnte. Den zeitlichen Hintergrund von Malewitschs Werk bilden die historischen Umwälzungen in Russland, die in den Jahren 1905 bis 1920 stattfanden. Die Künstler der russischen Avantgarde (weitere Schlüsselfiguren neben Malewitsch sind Wassily Kandinsky sowie der Konstruktivist Alexander Rodtschenko) suchen nach neuen Ausdrucksmitteln, um ihr Bild der Welt zu vermitteln. Ihre Schriften und Werke spiegeln die utopischen Ideen der Moderne. Eine Vermittlerfunktion übernimmt El Lissitzky, der Malewitsch 1919 kennen lernte und später dessen Manifeste zu verbreiten half, indem er sie ins Deutsche übersetzte. Die Ausstellung widmet sich dem grundlegenden bildnerischen Denken des Suprematismus: Das Konzept der “Gegenstandslosigkeit“ ist in Malewitschs Kunst eng verknüpft mit der Idee des Raumes. Malewitsch entwickelte Architekturmodelle und lehrte ab 1919 an der Kunstschule von Witebsk. Durch sein Werk und seine Lehrtätigkeit beeinflusste er nicht nur die zeitgenössischen Maler, sondern wirkte gleichermaßen auf die angewandte Kunst, Bildhauerei und Architektur. Gezeigt werden neben zentralen Arbeiten von Malewitsch Werke u. a. von Wassily Kandinsky, Ivan Kljun, Gustav Kluzis, El Lissitzky, László Moholy-Nagy, Ljubow Popowa, Olga Rosanowa, Alexander Rodtschenko, Kurt Schwitters, Nikolaj Suetin und Vladimir Tatlin. Anhand von drei aufwändigen Rekonstruktionen werden suprematistische bzw. konstruktivistische Raumgestaltungen für die Besucher erschlossen und damit ein zentrales Thema der Avantgarde, die Überführung flächiger Konstruktionen in den Raum, visuell und körperlich erfahrbar gemacht.